Leinen los mit uns!

Der Drei-Länder-SKS-Ausbildungs-Törn, Kroatien – Slowenien – Italien (8.-22. April 2006)

Nach einer stressfreien Anreise kamen wir, d.h. Karin, Michaela, Gordian und Dirk, bei schönem Wetter aber kühlen Temperaturen (7 Grad) in Veruda an. Die Bootsübergabe der ‚Barolo’ war schon mit Robert und Rainer in vollem Gange, so dass wir nur das Abschluss-bier mitbekommen haben. Während das Partnerboot ‚Thetis’ bereits am Sonntag aus dem Hafen auslief, nahm sich unser Skipper Rainer den ganzen Tag Zeit für die detaillierte Bootseinweisung und umfangreiche Einkäufe. Beim Verstauen der Biervorräte musste auf die gleichmäßige Verteilung an Bord geachtet werden (Gefahr von Schlagseite).

Am Montag ging es dann endlich los; raus aus dem ruhigen Hafen aufs wilde Meer. Und wenn wir wild schreiben, dann meinen wir auch wild. Karin und Michaela wollten beim Auslaufen noch die Schwimmwesten verweigern, erkannten jedoch schnell, dass der sicherste Platz unter Deck ist. Auch der Magen konnte sich in liegender Position besser regenerieren.
Bei 6 bis 7 Windstärken und 3 bis 4 Meter hohen Wellen wechselten Dirk und Gordian abwechselnd die Gesichtsfarbe. Lediglich unser Co-Skipper Robert und Rainer waren seefest. Nach 6 Stunden Kampf mit den Naturgewalten erreichten wir unseren ersten Hafen Rovinj. Ab dem nächsten Morgen begann dann die eigentliche Ausbildung.
Gerade aufgewacht begann sofort die Ausbildung nicht nur der Prüflinge. Vor, während und nach dem Frühstück wurde die Checkliste "Wetter, Elektrik, Funk, Motor, Luken, Ventile, Bilge, usw" abgearbeitet. Auf hoher See ging es dann mit dem Training der verschiedenen Manöver weiter: Längs anlegen, Boje über Bord, Segel setzen, Tellerwende, Manöverkreis, und vieles mehr. Flüsternd machte bei den Damen das Wort Arbeitslager die Runde.
Um die entsprechende Seemeilenbestätigung zu erhalten, mussten sogar Landesgrenzen überschritten werden. Ein- und Ausklarieren nach Slowenien und Italien (Caorle) gehörten somit auch zum Ausbildungsprogramm.
Aufgrund der intensiven Übungen erreichten wir öfter den Hafen bei Dunkelheit. Die Nachtfahrten waren eine gute Gelegenheit das Ansteuern von Häfen mit Radar und unter Hilfe von GPS wirklich kennen zu lernen.

Dadurch mussten wir die Landgänge und das damit verbundene Sightseeing auf den Vormittag verlagern. Das beeindruckende Kolosseum von Pula, Kathedrale von Rovinj und viele Sehenswürdigkeiten in den romantischen Hafenstädten Porec, Piran, Novigrad, standen auf dem Programm von Rainer. Den schönsten Abend verbrachten wir in Mali Losinj mit gutem Essen, Slibowitz (bis zum Abwinken) und Live-Musik in der urigen Hafenkneipe „Catacomp“ , welche gleichzeitig die Sanitäranlagen der Marina darstellte.

Mitte der zweiten Woche begann dann langsam aber sicher der Prüfungsstress. Rainer: "Das muß jetzt aber langsam sitzen" oder " das könnte der Prüfer fragen" und die anstehende Probeprüfung durch Rainer (nicht die Tatsächliche) verursachten einige Selbstzweifel. Das von Rainer eingeforderte Nachlesen in der umfangreichen Bordbibliothek (mind. 2 lfd. Meter) in den Nachtstunden war wahrscheinlich ausschlaggebend für das Bestehen der Prüfung.
Denn die Prüfung selbst war ein Kinderspiel. Hier schwitzte unser Skipper Rainer unter Deck wahrscheinlich mehr als wir selbst. Denn seine Durchfallquote von 0 % sollte weiterhin Bestand haben. Doch wir Prüflinge konnten uns auf unsere Vorschoter Karin und Michaela verlassen und besonders auf unseren Co-Skipper Robert, der unsere Boje immer souverän wieder an Bord brachte, egal wie schnell oder wie weit weg wir von ihr waren.
Mittler Weile haben wir unseren SKS-Schein in Händen und können unseren nächsten Törn als Skipper planen.

Karin, Michaela, Gordian, Dirk